Die tasmanischen Staatsforsten besitzen neben
dem „native forest“ also den natürlich Wäldern auch so genannte Plantations,
die unseren normalen Wirtschaftswäldern gar nicht so unähnlich sind. Von
ungefähr 1,25 mio Hektar Staatswald ist das bis jetzt nur ein kleiner Teil von
ca. 100.000 ha. Plantation sind in Reihen gepflanzte Reinbestände mit
schnellwüchsigen Eukalyptus Arten. Vom Erscheinungsbild unterscheiden sie sich
mit ihren großen Pflanzabständen kaum von unseren Kurzumtriebsplantagen.
Jedoch unterscheiden sich die tasmanischen
Plantagen von unseren Kurzumtriebsplantagen, in der Umtriebszeit bzw den
Zieldimensionen und dem Sortiment das erzeugt werden soll. (Sawlog/ Sägefähige
Sortimente) Die Umtriebszeit soll 20 bis 25 Jahre betragen und die
Zieldurchmesser um die 40cm. Verglichen mit unseren „normalen“ Wäldern, die oft
keinesfalls vergleichbar mit natürlichen Wäldern sind, sind die tasmanischen
Plantagen sehr ähnlich. Während einer Umtriebszeit werden 300 Bäume pro Hektar
in 3 Anläufen geastet (für Deutsche Verhältnisse sehr viele) und „thinning“
betrieben (auszeichen und Bäume entnehmen). Einen Unterschied gibt es jedoch,
alles Holz was beim „thinning“ gefällt wird, bleibt im Bestand und wird nicht
genutzt, da es hier in Tasmanien noch recht wenige Maschinen gibt um
Hackschnitzel herzustellen und das Know How noch fehlt.
Wir waren ganz schön erstaunt als wir das
hörten. Und als den Mitarbeitern der Forschungsabteilung von Forestry Tasmania
erklärt wurde, welche Kriterien ein Baum erfüllen muss, um ein Kandidat für die
Astung zu sein und wie man dabei vorgeht, wurde uns klar, dass die tasmanische
Forstwirtschaft noch ganz am Anfang der einzelbaumweisen Bewirtschaftung steht
und gerade seine ersten Erfahrungen damit macht.
Aber jetzt zu unserem 2ten Arbeitstag:
Von Hobart fuhren wir 2 Stunden (einfach) zu
den Plantagen. Mit 100 km/h per Allrad (Ford Ranger) und dem afrikanischen
(Renn)fahrer Chris auf den Forststraßen. Hört sich nach einem ganz normalen
Arbeitstag hier in Tasmanien an. Die Morgende sind hier mittlerweile ziemlich
kühl (unsere Heizung geht leider immer noch nicht) und Nebel macht sich
breit. Achja außerdem haben wir jetzt
auch wie jeder Mitarbeiter von Forestry Tasmania modische Arbeitskleidung,
damit man im Busch nicht verloren geht und natürlich auch nicht nass.
Sonst sind wir gerade dabei ein Auto zu finden
und ein 1000 Teile Puzzel zu meistern.
Immer noch kein Fernseher |
So viel von heute, ich hoffe ihr seid nicht zu
sehr gelangweilt von meinem Plantagenaufsatz.
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