Samstag, 29. Juni 2013

Aurora Australis

Endlich war es so weit! Nachdem ich mich seit ein oder zwei Wochen fast taeglich im Internet ueber Sonnenaktivitaeten und Wahrscheinlichkeiten informiert habe und mir ein altes Stativ besorgt habe geschah es. Ausgerechnet an dem Wochenende an dem wir zu Abwechslung mal Zuhause in Hobart geblieben sind.

Also packte ich Freutag Abend voller Aufregung das noetige fuer eine lange Nacht.

Das erste ziel war Mt. Wellington. Nachdem ich nach zwei Stunden im eisigen Wind und Nebel sitzen genug hatte entschied ich mich fuer einen anderen Ort. Schon auf dem Gipfel war es trotz Nebel merkwuerdig hell fuer die Tageszeit. Auf halber Hoehe wurde mir klar, dass ich mich richtig entschieden hatte. Fast waere ich die ganze Nacht in der eisigen Wolke gesessen und haette nichts davon mit bekommen.

Blick nach Kingston

Mit dem Auto und Karte versuchte ich dann so schnell wie moeglich einen Punkt mit wenig Stadt oder Ort zu finden der aufs Meer hinaus richtung Sueden schaut.
Auch waehrend der Autofahrt war das Lichtspiel nicht zu uebersehen.
Leider war ich ein wenig zu spaet und verpasste den Peak.
Fuer das erste mal trotzdem ein einmaliges Erlebnis!

Aurora Australis!








Montag, 24. Juni 2013

West Coast




Letztes Wochenende waren wir an der Westkueste Tasmaniens, die so gut wie nicht besiedelt ist.  Nur eine Hand voll schmaler sich durch die Landschaft windenden Strassen und grossen Stauseen zeugen in der bergigen Wildniss von Zivilation.
Aufgestauter Stausee

Frost am Morgen auf dem Weg zur Ostkueste

Stausee

Wenn es einen Ort gibt, dann nur weil es dort eine Miene gibt. So gut wie jeder Mann arbeitet dann dort. Frauen machen die restlichen Jobs.
Unser erster Stop war Queenstown. Nach langen gekurve durch die Wildniss trifft man ploetzlich auf eine unechte, Mondlandschaft – Queenstown. Durch den Abbau von verschiedenen Erzen wurde die Landschaft um Queenstown so belastet, dass dort alles im Umkreis abgestorben ist. Aber zur Ueberraschung der Einheimischen, die sich schon an die Mondlandschaft gewoehnt haben, kommt das Gruen langsam zurueck.
Wild Western Queenstown

Ein bisschen Bushwalking war natuerlich auch geplant. Andreas und ich kletterten auf den hoechsten Berg im Westen (Mt. Murchison) und diesmal konnten wir ueber die Aussicht nicht klagen! Der ganze Trip war perfekt und auch die Buschwalkingeinlage, nachdem wir den Pfad verloren hatten.




Bergsee




Die Nacht verbrachten wir in Rosebery – ein Mienenort, was sonst- in einem Pub. Dort lernten wir auch die oertliche Bevoelkerung kennen. Ein raues, zaehes Volk, bei dem man sich dreimal ueberlegen sollte was man sagt. Ein abenteuerlicher Pub Abend mit interessanten Leuten. Der normalste war der oertliche Polizist, der auch das Wochenende feierte.

Am naechsten Tag machten wir uns schnell aus dem Staub. Ein paar Stunden spaeter haben sich wohl auch die Einheimischen aus dem Bett gequaelt. Nachdem von uns keine Spur mehr zu finden war, werden letzte Nacht wohl viele den gleichen Traum getraeumt haben. -vier Typen aus Europa die das heile Dorf leben durcheinander bringen.
Waehrenddessen machten wir noch einen Ausflug zur rauen Kueste und schauten nach Afrika. Der Ausflug entpuppte sich zu einem weiteren Buschwalk.

Kein Bushwalking ! Duenenwalking!

Mit unserer Arbeit sind wir mit dem Praktischen Teil bald am Ende, diese Woche sind wir noch einmal im Nordosten der Insel und naechste Woche im Nordwesten. Es wird immer mehr Winter hier. In der Nacht gibt es bis in Hobart Frost und in Zentral Tasmanien, dort wo wir arbeiten wird es auch unter Tags nicht viel waermer. Bis jetzt habe ich jedoch noch nicht viel vom Sommer in Deutschland verpasst!

Mittwoch, 19. Juni 2013

Vorzeige Studenten

Forestry Tasmania vermarktet uns nun schon auf ihrer Website als Vorzeige Studenten, was wir heute überraschend feststellten.
Hier der Link

Sonst gibt es seit dem letzten Post nicht viel neues. Wir waren in Warra einem Waldort in dem viele Langzeitstudien durchgeführt werden. Dort wurde vor ein paar Monaten ein Carbon Flux Tower aufgestellt. Solche Tower stehen Weltweit in den Wälder um Daten für lokale und Globale Klimamodelle zu messen. Außerdem ist es ein Ziel die Dynamik des Waldes als Kohlenstoff Quelle und Speicher genauer zu betrachten. Dieser in Warra ist der einzigste auf Tasmanien und misst eine Höhe von 80 Metern um über das Kronendach zu reichen.
Carbon Flux Tower
Heute Abend war ich auf Mt.Wellington auf Aurora (Polarlichter) jagd. Sogar in der Nähe von großen Städten kann man hier Polarlichter bei klaren Nächten und etwas Glück mit der Kamera festhalten. Jedoch war es ziemlich bewölkt und daher nicht möglich irgendwas zu sehen -außer Hobart.

Hobart bei Nacht





Sonntag, 16. Juni 2013

Tasmaniens Ostkueste und Sonstiges


Da letzten Montag die Queen ihren Geburtstag feierte, oder ihn zumindest hatte und damit hier ein Feiertag war unternahmen wir einen weiteren Roadtrip die Ostkueste entlang.

Die tasmanische Ostkueste ist bekannt durch ihre weissen, einsamen und Kilometer langen Straende. Das mit den einsamen Straenden ist hier aber auch nicht schwer, wenn man bedenkt, dass Tasmanien ungefaehr die gleiche Groesse wie Bayern hat aber nur ein 25tel der Einwohner.

Wineglass Bay






Neues vom Wildlife:

Pelikane


 Echidna
Autofahrende Hunde

Den Weg nachhause fuhren wir durchs Inland und entdeckten dort - wie ich finden- das tasmanische Eucalyptus Allgaeu. Da ich aber leider den Ersatz Akku fuer meine Kamera vergessen hatte konnte ich keine Bilder machen.
Am Dienstagmorgen erfuhren wir dann, dass wir in ein paar Minuten mit der Plantation Research Abteilung auf Dienstreise gehen werden.Wenigstens erfuhren wir es noch davor.
Und wohin? Ins Eucalyptus Allgaeu! Also wieder fuenf Stunden im Auto sitzen. Aber dafuer ein gutes Essen und die Gelegenheit waehrend der Fahrt und den Stops ein paar Bilder zu machen.

Eucalyptus Allgaeu Aussicht



Die restlichen zwei Tage der Woche verbrachten wir wie ueblich mit unserem Projekt im Regenwald. Zurzeit sind wir in einer Gegend (zwei Stunden von Hobart entfernt) in der es im Sommer eines der grossen Wildfires gegeben hat von denen man auch bei uns gehoert hat. Erst nach sechs Wochen war das Feuer unter Kontrolle und das nur aufgrund von Regen. Fuer viel Wald, Plantagen, Wild und Haeuser zu spaet. Jetzt sieht es dort so aus wie bei uns im Herbst. - Das Laub braun oder nicht vorhanden, nur die Staemme sind unnatuerlich schwarz. Aus vielen Baeumen und dem Waldboden spriesst schon das im Vergleich zu schwarzen Umgebung das grelle Gruen.





Keine herbstliche Faerbung

Verbrannte Pine Plantation

Retten was noch zu retten ist


In einem anderen Teil wurde uns mitten im Regenwald versteckt eine alte Trapper Huette gezeigt. Die Fallenjagd ist hier schon einige Zeit verboten, aber dafuer sah die Huette noch ziemlich gut aus. Neben trinken (in der Huette standen eine Menge Flaschen) verbrachte der Trapper seine Zeit wohl auch mit lesen. Hier ein interessanter Ausschnitt aus dem Mercury (die groesste Tasmanische Tageszeitung) von 1954.

Mercury 1954

Dieses Wochenende verbringen wir in Hobart und vertreiben die Zeit mit Bars und Einkaufen im Secondhand Shop (auch ungefaehr so fuehlenwir uns)
Die Cross Golf Ausruestung fuer unsere lange Fahrt an der Westkueste haben wir auch schon. Nur irgendwie kennt hier niemand diese grossartige Sportart… Aber ich werde sie hier noch verbreiten.

Cross Golf Ausruestung

Durch unsere grossse Wohnraumexpansion (ploetzlich war eine Tuer in unserer Kueche aufgesperrt und nun haben wir Zugang zu mindestens sechs neuen Raeumen haben wir jetzt neben der Moeglichkeit unser eigenes Backpackers Hostel zu eroeffnen, Zugang zum Internet. Dieses funktioniert jedoch nur am Wochenende in einem leeren kalten Raum. Dies hinderte uns nicht daran es so gemuetlich wie moeglich zu gestalten.




Heute geht es, nachdem wir uns gestern eine Angelausruestung geleistet haben, an den Strand.

Bis dahin: „Petri Heil!“

Edit: Ich bin ins Wasser gefallen und wir haben nichts gefangen.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Overland track und Tasmaniens Wildlife


Diese Woche haben wir Montag und Freitag frei gemacht und sind in das Zentrum der Insel gefahren. Diese Gegend ist gepraegt von Bergen, tiefen Taelern, Hochebenen und Seen. Die Maedels haben sich von dort auf ihren eigenen Roadtrip begeben und ich habe mit Andreas den Overland Track gemacht.


Größere Kartenansicht


Google Maps: "Seien Sie vorsichtig! – Auf dieser Route gibt es eventuell keine Bürgersteige oder Fußwege."



Der Overland Track ist fuer alle Australier und Tasmanier ein Begriff. Daher war es nicht verwunderlich dort viele Leute vom „Mainland“ zu treffen. So sind wir also mit minimalen Gepaeck um das wir oft beneidet wurden los gezocken. (Die meisten laufen den Overland Track in 5 bis 7 Tagen und haben folglich etwas viel mehr zu tragen) Unser Ziel war innerhalb von 3 Tagen (zwei halbe und zwei ganze) die 65km zu laufen und auf dem Weg Abstecher zu Lake Will, und auf die Gipfel von Cradel Mountain und Mt. Ossa, den hoechsten Berg Tasmaniens zu machen. Auf den Hochebenen und Gipfeln war es typisch fuer den Winter hier windig, kalt und nass. Die Aussicht war atemberaubend!
Cradle Mountain mit bester Aussicht
Beim Aufstieg musste man seinen Weg ueber Spalten und Dolorite Truemmer suchen.
Auf dem Bild ist Andreas zwischen den Truemmern zu sehen. Der ganze Gipfel erinnert eher an den Mond als an Tasmanien.

Gipfel von Mt. Ossa dem hoechsten Berg Tasmaniens mit der besten Aussicht

Sonst ging es durch Eucalyptuswaelder, Buttongras Ebenen (Hochmooren). Wir verbrachten die Naechte in einfachen Huetten und trafen viele nette Leute. Der Sternenhimmel war ueberwaeltigend und auch die Milchstrasse war deutlich zu sehen. So ist es also mitten im Nirgendwo. So lange man etwas zu essen hat ist es gut auszuhalten! Trinkwasser gab es genug man musste nur zum nächsten See oder Fluss/ Bach gehen und davon gab es hier genug. Am Ende angekommen wurden wir dann am Lake St. Claire immer noch im Nirgendwo von einem kleinen Boot abgeholt und so hatte uns die Zivilation wieder.

Lake Dove am Anfang des Overland Tracks

Am Fusse des Cradle Mountains

Buttongras

Nichts

Mt. Pelion West von einer Hochebene aus

Mt. Pelion East

Myrtle Regenwald

Lake St. Claire und Eucalyptus Waelder


Spaetestens auf dem Rueckweg nach Hobart wurde einem klar in welche Rolle die Energie Gewinnung durch Staudaemme hier in Tasmanien spielt. Viele Taeler und natuerliche Seen wurden zu Stauseen aufgestaut. 70 Prozent des Trinkwassers von Hobart kommen aus dieser Region. Jedes Glas Wasser das in Hobart ankommt wurde im Durchschnitt acht mal zur Energiegewinnung verwendet.











Wildlife in Tasmania:

Durch die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz die uns jeden Tag mindestens drei Stunden kostet, sieht man neben viel Landschaft und Roadkills die neben der Strasse liegen auch noch viele lebende wilde Tiere.

Letzte Woche hatten wir das Glueck ein Schnabeltier (Platypus) fuer mindestens fuenf Sekunden lebendig zu sehen! Aber das war es dann auch schon als das entgegenkommende Auto dieses seltene „Kloakentier“  platt machte. Ziemlich unfair wie wir fanden. Deshalb hielten wir an und es gab eine angemessene Bestattung am Strassenrand. Rest in peace, Kloakentier.
Auf dem Overland Track hatten ich dann noch mal die Gelegenheit ein Schnabeltier länger zu beobachten.


Diese Woche habe ich auch endlich zwei von den so bekannten tasmanischen Teufeln im Busch gesehen. Bzw. leider nur beim vorbeifahren auf einer Forststrasse. Trotzdem besser als im Wildlife Park wie ich finde. Leider wird auch der Tasmanische Teufel immer seltener, da seit einiger Zeit die Devil Facial Tumour Disease auf tasmanien wuetet.

Auf dem Overland Track sieht man ständig Wallabies die neben dem Weg fressen oder bei Daemmerung oder Nacht ploetzlich neben einem stehen. Auch keine Angst vor dem Menschen scheinen Opossums zu haben oder sie sind einfach nur sehr dämlich, was die Zahl der Roadkills erklaeren wuerde.

Overland Track Wallaby



Gruesse vom anderen Ende der Welt!

Cheers!